AD(H)S oder “nur” ausgeprägtes Temperament – Was hat mein Kind nun?

AD(H)S oder “nur” ausgeprägtes Temperament – Was hat mein Kind nun?

Manche Kinder besitzen ein sehr ruhiges Temperament, andere ein ausgesprochen explosives. Das sind die Kinder, die als sehr wild empfunden werden, die nicht stillsitzen können, die eisern auf ihrem Willen beharren, die bei der kleinsten Kleinigkeit schon ausrasten und stundenlang wüten können, zumindest gefühlt, die nicht zuhören oder sich schnell ablenken lassen, sich nicht konzentrieren können. Diese Kinder sind auch gleichzeitig sehr empfindsam. Manche weinen lange, wenn ihnen etwas weh tut, weil sie sehr schmerzempfindlich sind. Oder sie reagieren gereizt auf zu viel Lärm.

” Es ist anspruchsvoller ein temperamentvolles Kind großzuziehen, als ein ruhiges”

 

Es ist eine Tatsache, dass es anspruchsvoller ist, ein solch temperamentvolles Kind großzuziehen, als ein ruhiges. Eltern solcher Kinder sehen sich einer gewaltigen Herausforderung gegenüber und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sie sich schnell überfordert fühlen, wenn sie nicht wissen, wie sie mit dem Kind umgehen sollen. Hinzu kommt, dass sie vielleicht berufstätig sind und folglich einen Spagat hinzulegen versuchen, indem sie Kind und Beruf unter einen Hut bringen möchten. Im Beruf läuft vielleicht alles noch nach Plan, doch das Kind weigert sich, sich in diesen Plan einzufügen, wodurch die Eltern enormem Stress ausgesetzt sind. Die Diagnose AD(H)S verspricht eine schnelle Lösung, da Kinder mit entsprechenden Medikamenten dazu gebracht werden, sich so zu verhalten, wie die Gesellschaft es von ihnen erwartet. Erzieher glauben häufig schon im Kindergarten, das verhaltensauffällige Kinder sicherlich ADHS haben müssen. Später verhärtet sich der Verdacht natürlich auch in der Schule, wenn die Kinder sich nicht auf den Schulstoff konzentrieren können. Die AD(H)S-Diagnosen haben in den letzten 13 Jahren dramatisch zugenommen. Wir sind der Meinung, dass diese Diagnosen nur in den seltensten Fällen wirklich zutreffend sind. Es gibt sicherlich Fälle, wo die Störung korrekt diagnostiziert wird, aber es ist unmöglich, dass diese Störung so plötzlich derart häufig auftritt. Und mit dieser Einschätzung sind wir nicht die einzigen., ein deutschlandweit bekannter Neurobiologe und Remo Largo, ein bekannter Kinderarzt und Autor, sagen beide, dass ADHS in den meisten Fällen keine Störung sei.

 

 

Wenn ihr euch die Videos angeschaut habt, habt ihr erfahren, dass es in der Hand der Eltern liegt, etwas an den unerträglichen Zuständen zu Hause zu ändern. Doch, wie genau soll das funktionieren? Genau dabei möchten wir die Eltern unterstützen. Mein Mann und ich haben Online-Coachings zusammengestellt in Form von Videos. Es wird unter anderem um die Hauptsymptome von „ADHS“ gehen, Impulsivität, Hyperaktivität und Konzentrationsschwäche. Was viele nicht wissen, genau diese „Symptome“ sind typisch für Kinder mit sehr viel Temperament.

“Kinder können lernen, mit ihrem Temperament umzugehen”

 

Die gute Nachricht ist, die Kinder können lernen, mit ihrem Temperament umzugehen. Das heißt, sie können lernen, sich zu konzentrieren, sie können lernen, ihre heftigen Gefühlsausbrüche unter Kontrolle zu bekommen und selbst ihren Bewegungsdrang können sie zu beherrschen lernen. Und nicht nur das… Unser Ziel ist außerdem, den Alltag zu entspannen, Stresssituationen zu minimieren, so dass Eltern endlich die Zeit mit ihren Kindern genießen können. Ihr werdet schnell Erfolge erleben, aber insgesamt muss man ehrlicherweise sagen ist es ein langer Weg, bis ein Kind in der Lage ist, sein Temperament positiv und angemessen auszudrücken, da sich durch Lernvorgänge gewisse Hirnstrukturen ausbilden müssen. Dies ist nicht möglich, wenn Kinder bloß Ritalin o.ä. bekommen. Die Tatsache, dass ihr euch zu diesem Kurs angemeldet habt, zeigt, dass ihr genau diesen Weg gehen möchtet. Und ihr werdet dieser Aufgabe gewachsen sein. Wir werden auch euch Eltern unterstützen. Wir werden Wege aufzeigen, wie ihr die Kraft finden könnt, euren Kindern entspannte und gelassene Wegbegleiter zu sein.

Was man über Kinder mit viel Temperament wissen sollte: Sie geraten deutlich schneller als ruhigere Kinder in Stress. Wir werden uns im ersten Kurs genau damit befassen, was genau alles Stress bei den Kindern auslösen kann. Gleichzeitig fällt es den Kindern schwerer, sich selbst zu beruhigen, ohne fremde Hilfe. Die Kinder brauchen also starke, einfühlsame Eltern, die außerdem sinnvolle Grenzen setzen, die sie führen und die ihnen dabei helfen sich bestmöglich zu entwickeln. Dazu ist es zunächst wichtig, sein Kind ganz genau zu kennen. Eigentlich denkt man als Eltern, dass dies schon der Fall ist. Doch ich bin überzeugt davon, dass ihr doch noch einiges kennenlernen werdet, was euch neu sein wird. Denn nur wer sein Kind ganz genau kennt, kann Verständnis und damit Geduld aufbringen.

Die Kinder können z.B. folgendes lernen: Impulskontrolle, also ihre heftigen Emotionen zu beherrschen; Frustrationstoleranz, also nicht bei der kleinsten Problematik gleich auszurasten, sondern an der Sache dranzubleiben; problemlösendes Denken, das ist ganz wichtig im Umgang mit dem starken Willen; und unter anderem auch Stressbewältigungsstrategien. Die Kinder müssen lernen, wie sie den Stress, der auf sie einwirkt, reduzieren können. Und die Eltern können die Kinder genau dabei unterstützen, so dass sie ihr Temperament und ihr Potenzial bestmöglich entfalten können.

Unser erster Kurs „Schnelle Erziehungshilfen für temperamentvolle Kinder“ bietet zunächst einmal die Grundlagen und auch erste Strategien. Es geht anfangs um Situationen, die ihr sofort beeinflussen könnt, wenn ihr z.B. Probleme im Zusammenhang mit den Themen Essen und Schlafen habt. In den Aufbaukursen „Langfristige Erziehungshilfen für temperamentvolle Kinder” geht es dann darum, wie ihr über die kommenden Jahre hinweg eure Kinder begleiten könnt und ihnen dabei helfen könnt, gewisse Kompetenzen zu erwerben: Die eben schon genannte Frustrationstoleranz; Impulskontrolle; Resilienz, also Umgang mit Krisen, mit Stress; Empathie, also Einfühlungsvermögen; problemlösendes Denken; Konzentration; Körperbeherrschung aber auch Sozialkompetenz. Alles das können die Kinder lernen zu entwickeln und gleichzeitig ihren Stress zu reduzieren.